Eine Markuspassion von J. S. Bach selbst gibt es leider nur fragmentarisch, aber dass der Komponist diese Passionsschilderung sehr geschätzt haben muss, beweist unter anderem die Tatsache, dass er mehrfach eine anonyme Markuspassion aufgeführt hat, zum ersten Mal vermutlich 1713 in Weimar. An dem Werk, das lange dem Hamburger Reinhard Keiser zugeschrieben wurde, hat Bach geringfügige Veränderungen für seine Aufführungen vorgenommen. Die Komposition atmet an vielen Stellen noch frühbarocken Gestus, komprimiert das dramatische Passionsgeschehen in Besetzung und Form auf fassliche 75 Minuten und kennt die für die oratorische Passion typischen Satzmodelle wie Rezitative, Arien, Turbae-Chöre und Choräle, die Bach später in seinen beiden Leipziger Großwerken verwendet. Es liegt die Vermutung nahe, dass ihn insbesondere die Keiser-Passion zu seine eigenen Passionsvertonungen inspiriert hat.
Mitwirkende:
Friederike Beykirch – Sopran
Etienne Walch – Altus
Christoph Pfaller – Tenor
Lucas Reis – Bass
Johann-Sebastian-Bach-Ensemble Weimar
Capella Jenensis auf historischen Instrumenten
Benjamin Stielau – Leitung
Eintritt: 15,00 € (ermäßigt: 12,00 €)
Vorverkauf: Bücherstube Jena, Tourist-Information Jena